Thermografie

Die Thermografie oder Thermographie ist ein bildgebendes Verfahren zur Anzeige der Oberflächentemperatur von Objekten. Dabei wird die Intensität der Infrarotstrahlung, die von einem Punkt ausgeht, als Maß für dessen Temperatur gedeutet.
Eine Wärmebildkamera wandelt die für das menschliche Auge unsichtbare Infrarotstrahlung in elektrische Signale um. Daraus erzeugt die Auswerteelektronik ein Bild in Falschfarben, seltener ein Graustufenbild.
Die Bauthermografie dient der energetischen Bewertung der Gebäudehülle und ermöglicht darüber hinaus weitere Untersuchungen zur Qualitätskontrolle am Bauwerk.
Die Thermografie von Gebäuden erfolgt zunächst von außen und erlaubt damit die großflächige Begutachtung der Wärmedämmung bzw. der Gebäudehülle. Auffällige Details, wie z.B. schlecht gedämmte Deckenauflagen oder die Wärmeabstrahlung von Sockelabschlussleisten an einem Wärmedämmverbundsystem, können als Nahaufnahme genauer untersucht werden. Die Begutachtung thermischer Schwachstellen verlangt aber auch die Innenthermografie. Insbesondere Wärmebrücken an Laibungen, Deckenauflagen oder Bodenplatten werden an der Gebäudeinnenseite deutlicher dargestellt. Geometrische Wärmebrücken, wie der Außenwinkel, können nur von innen erfasst werden, da diese von außen kühler als die umgebenden Fassadenteile sind und daher den falschen Eindruck einer besonders guten Wärmedämmung hervorrufen können.
Die Thermografie ist immer nur eine Momentaufnahme der Temperaturverhältnisse. Die Gebäudethermografie setzt folgende Randbedingungen voraus:
Zu beachten dabei ist ....
Temperaturdifferenz zwischen innen und außen müssen möglichst > 15 K sein. Geringere Unterschiede zwischen Innen- und Außentemperatur haben ungenauere Ergebnisse zur Folge und liefern daher nur Anhaltswerte
Die Temperatur der Außenluft sollte möglichst niedrig sein ( ~ 8°C oder niedriger )
Stabile Temperaturdifferenzen innerhalb der letzten 6-8 Stunden vor der Messung
Keine Sonneneinstrahlung auf die zu untersuchenden Bauteile bis 10 Stunden vor der Messung. Untersuchung daher früh morgens oder bei bedecktem Himmel durchführen.
Reflexionen vermeiden
Korrekte Kameraeinstellungen hinsichtlich Emmisionsgrad der zu messenden Oberfläche
Fassaden müssen trocken sein – kein Niederschlag
Windgeschwindigkeit < 3 m/s
Außenwandheizungen müssen 6 Stunden vor Messbeginn abgestellt werden, wenn die Wärmeabstrahlung die Beurteilung der Wärmebrücken beeinflusst. Die Heizung erfolgt dann über die anderen Räume oder eine nicht störende Zusatzheizung.
Fenster müssen 6 Stunden vor der Untersuchung geschlossen werden.
Eine wichtige Bedeutung bei der Qualitätskontrolle an Gebäuden kommt der Thermografie im Zusammenwirken mit der Blower-Door Technik zu. Das betrifft insbesondere die Prüfung der Dichtheit der Dampfbremse (siehe dazu Blower-Door-Messung).
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